Die Anfänge!

1948 in Hamburg geboren, ließ mir mein Vater nicht viel Zeit, an Land groß zu werden.
Bereits mit drei Jahren musste ich mit an Bord und wurde bald in Ermangelung einer
Selbststeuerung, an die Pinne gesetzt.

Der Luxus an Bord hielt sich zu damaliger Zeit sehr in Grenzen.
Kein Strom, kein fließend Wasser, jedenfalls nicht das, was wir heute darunter verstehen.
Das Fließende Wasser kam durch das Deck oder lief, an nie zu findenen Stellen,
in das Schiff. Darum gab es auch kein trockenes Zeug an Bord, alles war klamm oder nass.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, als die ersten Kunststofftbeutel auftauchten
und wie begeistert meine Mutter davon war.
Nun gab es wenigsten im Hafen mal trockenes Zeug zum wechseln.
Alle Lampen an Bord waren Petroleumlampen, auch die Positionslaternen.
Bei Seegang gingen die dauernd aus und mussten nach Achtern geholt und neu angezündet werden.
Die Lampen mussten ständig aufgefüllt und getrimmt werden, dies war natürlich meine Aufgabe.
Die Bilge fasste ca. 1,5t Wasser, das war sehr beruhigend,
so brauchte man nicht soo oft pumpen, doch ca. 30 Minuten pumpen am Tag war unter Segeln normal..
Und was eine Schotwinsch ist, lernte ich auch erst viel später.

Dafür war "HIC II" mit seinen 11 Tonnen bei 10m Länge und 3,3m Breite,
Eiche auf Eiche, karweel geplankt, sehr stabil.
Das war auch gut so, denn mein Vater hatte Segeln nach der  "Learning by Doing" Methode
gelernt und das ohne Motor, denn der ging eigentlich nie.
Die Navigation wurde im Kopf gemacht dazu brauchte mein Vater nur eine Seekarte, Kompass und Fernglas,
damit kam man auch überall an, aber es war spannender, viel spannender als heute..

Infos über HIC II

Spannend war es auch auf dem schön lackierten Mahagonideck herumzuturnen,
der Begriff Reling war auf Yachten noch unbekannt.
So habe ich gelernt vorsichtig zu sein und  bin noch nie von einem Dickschiff  ins
Wasser gefallen. 
Als ich in die Schule gehen sollte gab es ein Problem. Es war die Osterzeit und die Segelsaison fing bald an.
Mein Vater löste das auf seine Art und meine Mutter zog mit mir auf das Schiff nach Travemünde.
Ich wurde dort eingeschult und mein Vater hatte einen Bootsmann für den Sommer- meine Mutter.
Die Lehrer bemängelten meine Hausarbeiten, was daran lag, dass sie die falschen Fächer prüften.
Wriggen, paddeln, spleißen und mit dem Dingi durch den Hafen segeln war eben viel interessanter,
dies stand nur nicht auf dem Stundenplan.